Die Tradition Eierlesefest

Das Fest beginnt mit einem grossen Umzug durch das Dorf. Der alte Brauch der «Eierlesete»  wird von STV alle 5 Jahre durchgeführt. Prägnante Gestalten, wie «de Törggablättari», «de Schneggahüsler» und «de Jasschärtler» gehören zu dieser Tradition. Im symbolisch ausgetragenen Kampf der Frühlingsgeister gegen den scheidenden Winter gehören «die Dürren» immer zu den Verlierern.

Das nächste Eierlesefest findet am Ostermontag,
29. März 2027, statt.

Festwirtschaft beim Schulhaus Burgwies
Umzug: 13.30 Uhr
Frühlingsfest: ca. 14.30 Uhr

Plan Festgelände
Übersichtsplan Umzug und Parkplätze

Die Bedeutung der Eierlesete

Der Eierleset, ein uralter Frühlingssbrauch, versinnbildlicht das Erwachen der Natur, den Sieg des lebensfreudigen Frühlings über den nunmehr schon müden Winter. Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit steht im Mittelpunkt des Anlasses. Da der Übergang vom Winter zum Frühling aber trotzdem nicht ohne Kampf abgeht, nehmen am Eierleset auch zwei Parteien teil: die Grünen und die Dürren. Die Dürren versinnbildlichen den Winter, die Grünen den Frühling. Zu den dürren Figuren gehören der Straumuni, der mit leergedroschenem Stroh vollgestopfte Erdklotz; der Hobelspänler, aus dürrem Holz; der Schnäggehüsler aus leeren Schnäggahüsli, in denen keine lebenden Schnecken mehr wohnen; der Alte und die Alti, die zuweilen einen lebensmüden Eindruck machen. Dass sie jedoch lebhaft in den Kampf eingreifen, ist nur als ein letztes Auflehnen gegen die fortschreitende Zeit zu betrachten. Zu den Grünen gehören der Tannästler, der immergrüne Wald; der Stechpälmler, der Strauch, den auch der Winter nicht besigen kann; der Jasschärtler, die Verkörperung der ewigen Spielfreude des Menschen, vielleicht auch gedacht als Trumpfbuur, das alle sticht; der junge Herr und das junge Fräulein als verliebtes Hochsetspäärli; der lebenssprühende Hühneermaa, der die jungen eierlegenden Hennen anbietet; der Polizischt, die ordnende Macht, die den Kampf zwischen den Naturgewalten zu schlichten versucht. Dazu gehört auch der Pfarrer, der Vertreter der Moral, der in der Eierpredigt die Dorfmissetaten rügt, aber auch Wohltaten lobt. 

Das Treichelgeläute und das Geheule der Maskierten gehört zum Lärm, mit dem man die bösen Wintergeister vertreiben will. Der Kampf mit dem Straumuni ist noch der letzte Rest der Kampfszene beider Parteien, also sollten die Dürren dem Muni helfen, die grünen Figuren, die die Dürren besiegen wollen, zurückzuhalten. Die edlere Stufe des Kampfes ist der Wettstreit zwischen dem Läufer und dem Riiter, wobei die Eierleser den Frühling und der Reiter den Winter verkörpert. Der Riiter wird den Kampf, wenn oft auch sehr knapp, verlieren, weil er der jungen, aufblühenden Kraft des Frühlings (Eierläufer) nicht mehr ganz gewachsen ist. Den Eiertätsch müssen die Teilnehmer am Schluss aufessen, damit die segenspendenden Kräfte der Eier in sie übergehen. Während des Kampfes schlägt die Alte Eier in die Pfanne und bestreicht, da sie selbst unfruchtbar ist, besonders die jungen Mädchen oder boshafterweise die alten Jungfern (was heute der schönen Kleider wegen unterlassen wird, doch die Alte kann es andeutungsweise tun, die Mädchen laufen ja ohnehin davon).

Ein Blick hinter die Kulissen

Bereits Wochen im Voraus arbeitet unser Turnverein als Organisator für die Eierleset. Vorallem das Nähen von neuen oder das Instandstellen von havarierten Kostümen, so besonders das Aufnähen der alten Spielkarten für den Jasschärtler und das Befestigen der Schneckenhäuschen für den Schnäggahüsler erfordern einiges an Geschick. Auch die kräfteraubende Hobelarbeit für das Kostüm das Hobelspänlers braucht viel Zeit und Fingerspitzengefühl, damit möglichst lockige Späne verwendet werden können. Nachdem im Wald genügend Tannenzweige und Stechpalmen gesammelt wurden, werden in der Osterwoche unter Mithilfe der Damen- und Männerriege auch die Kostüme des Tannästlers und Stechpälmers angefertigt.